Sgraffito
Wir gratulieren der Medienwerkstatt Franken e.V. zum Denkmalschutzpreis 2019 für den Film “Sgraffito — die Kratzputzkunst der Nachkriegszeit”.
Wir gratulieren der Medienwerkstatt Franken e.V. zum Denkmalschutzpreis 2019 für den Film “Sgraffito — die Kratzputzkunst der Nachkriegszeit”.
„Von allen deutschen Städten hat Nürnberg beim Wiederaufbau seiner Altstadt unter Überwindung der größten Schwierigkeiten aus der alten Tradition das Beste gerettet und wieder erstehen lassen. Die Wiederherstellung des Nürnberger Altstadtbildes gehört schlechthin zu den besten Leistungen des deutschen Städtebaues nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Mit einem Superlativ eröffnete der damalige Landeskonservator Adam Horn seinen Aufsatz zur Erneuerung des Stadtbildes nach 1945 im zweiteiligen Prachtband „Nürnberg – Geschichte einer europäischen Stadt“, der im Rahmen des sogenannten Dürer-Jahres 1971 anlässlich des 500. Geburtstages des großen Künstlers aufgelegt wurde und noch immer als Standardwerk gilt.
Studenten der TH Nürnberg haben als Schwerpunkt Städtebau im Sommersemster 2016 des Masterstudiengangs, Ideen zu einer Neugestaltung des Egidienplatzes erarbeitet. Betreut wurde die Arbeit durch Frau Prof. Ingrid Burgstaller und Herrn Prof. Michael Stößlein.
Es ist heute beliebt, die staatliche Sicherung öffentlicher Belange als „bürgerfern“ in Frage zu stellen. Ohne es zu wollen, öffnet man damit auch noch den Bereich des kulturellen Erbes einem neoliberalen Denken, das nicht vom Schutz des Bedürftigen (wozu es autorisierter Institutionen bedarf), sondern vom „dynamischen Wandel“ im Interesse der jeweils Stärksten oder Beliebtesten geprägt ist. Buchläden, Bienen, Baudenkmale und manches mehr – sie werden weiter verloren gehen, wenn Schutz oder Förderung schwächeln. Es wäre aber zu wenig, wenn nur ein paar große oder besonders attraktive Exemplare übrig blieben.
Dr. Bernd Vollmar, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, Aufsatz in der Schöneren Heimat, Heft des Bayer. Landesverein für Heimatpflege
Der Baubestand des neuen Peller-Hauses ist eine bewusste und programmatische Neuschöpfung der Nachkriegszeit und steht seit 1997 unter Denkmalschutz. Demzufolge ist im konkreten Fall dem vorher angeführten Bekenntnis ein zweites hinzuzufügen: „Was da ist, ist da!“ „Weg“ ist der dem Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges zum Opfer gefallene Baubestand der Zeit um 1600. „Da“ ist der nicht historisierende, nicht rekonstruierende Wiederaufbau, dessen Architektursprache auf höchst anspruchsvolle Weise die Entstehungszeit in den 1950er Jahren widerspiegelt.
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